
Rebhühner kartieren
Beginnt eine eigene Rebhuhnkartierung vor Ort! So könnt ihr euch selbst ein Bild davon machen, wie sich die Bestände entwickeln. Rebhühner werden mit Klangatrappe auf Transekten kartiert. Das heißt es wird eine vorgegebene Strecke abgegangen und dabei werden die Rufe des Rebhuhns in natürlicher Lautstärke abgespielt. Die beste Kartierzeit ist die Zeit der Partnersuche, also Ende Februar/Anfang März: Dann antworten die Rebhühner am sichersten auf abgespielte Rebhuhnrufe. Jedoch ist die Zeit, in der Rebhühner antworten, jeden Tag nur sehr kurz: sie rufen in der Regel nur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, ca. eine halbe Stunde lang. In dieser kurzen Zeit ist nicht viel mehr als ein Kilometer Strecke zu schaffen. Deshalb werden Rebhühner am besten mit vielen Personen gleichzeitig kartiert: alle verteilen sich im Gelände, jede Person auf einer eigenen Strecke, mit einem Lautsprecher (Handy ist zu leise) und einer Karte. Achtung, vorher Hörweite der Lautsprecher testen: Kartier-Strecken nicht zu nah aneinanderlegen, um sich nicht gegenseitig kartieren! Rebhuhn-Rufe sind bis ca. 300 Meter weit zu hören. Erfasst werden alle Rebhühner, die ihr visuell oder akustisch feststellt. Hier darauf achten Rebhähne, die euch folgen, nicht mehrfach zu kartieren.
Die Rebhuhnrufe für die Kartierung könnt Ihr hier herunterladen: Rebhuhnrufe für Kartierung.
Zur Zeit der Kartierung rufen im Wesentlichen die Hähne. Gelegentlich kann man aber auch eine Henne hören und an der Stimme kann man die Geschlechter unterscheiden: In der Aufnahme beginnt der Hahn „Kiereck“, dann fällt wesentlich schneller und höher die Henne ein, fast einsilbig „Krick“. Hier zu hören.

Ein Erklär-Video zur Beschreibung der Kartierung findet Ihr hier.
Rebhühner kartieren macht Spaß, wenn es noch welche gibt, denn man kommt einem Rebhuhn selten so nahe wie bei der Kartierung: Gelegentlich lassen sich die Hähne, die noch nach einer Henne suchen, von den Rufen anlocken und verlieren in der Dunkelheit die Vorsicht.
Rebhühner suchen ihre Brutreviere erst nach der Paarbildung, gemeinsam als Paar. Verpaarte Rebhühner rufen weniger, lassen sich dann also schlechter erfassen. Das Brutrevier kann durchaus einige hundert Meter bis wenige Kilometer vom Erfassungsort entfernt liegen. Deshalb werden bei dieser Form der Kartierung nicht die Brutreviere erfasst, sondern der Bestand an Rebhühnern im Frühjahr.