Rebhuhnschutzprojekt im Landkreis Göttingen

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Ergebnisse der Bestandserfassung
Wir erfassen alljährlich auf ca. 90 km² die Zahl der dort lebenden Rebhühner (Methodik siehe letztes Kapitel im Leitfaden). Eine repräsentative Umfrage zu Rebhuhnsichtungen bei der gesamten Jägerschaft im Landkreis ergab, dass etwa die Hälfte des Rebhuhnbestandes des Altlandkreises Göttingen in unserem Zählgebiet lebt. Rechnet man von unseren Zählungen hoch (die etwas vollständiger sind, als die Sichtungen der Jäger) kommt man auf 300 - 400 Paare im Landkreis Göttingen.

Seit 2006, dem Beginn unserer Zählungen, ist in ganz Niedersachsen der Rebhuhnbestand um 70 % zurückgegangen. Immerhin ist der Bestand im Kartiergebiet einigermaßen stabil geblieben. Allerdings hat die Dichte der Blühflächen im Landkreis (weniger als 1 % der landwirtschaftlichen Fläche) nicht ausgereicht, um einen Bestandsanstieg auf Ebene des Landkreises zu bewirken. Dieses Maß an Aufwertung ist also eindeutig zu wenig.

Nur lokal ist uns dieses gelungen: Um das Dorf Nesselröden konnten ca. 7 % der Ackerfläche in Blühflächen verwandelt werden. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Rebhuhnbestand von 4 auf 37 rufende Hähne erhöht, also um das Neunfache! Leider ging die Beteiligung der Landwirte am Blühflächenprogramm des Landes wieder zurück und der Rebhuhnbestand reagierte entsprechend. Im Rahmen des internationalen Interrreg-Projektes PARTRIDGE wollen wir nun in 10 Demogebieten nochmals zeigen, dass es funktionieren kann. Die Gemarkung Nesselröden ist wiederum dabei: aktuell sind durch neue Verträge 6 % der Ackerflächen Blühflächen geworden. Ebenso am Stadtrand von Göttingen zwischen Geismar und Diemarden. Details siehe PARTRIDGE.

Auf lokaler Ebene sind die Bestände alles andere als stabil. Sie unterliegen sehr deutlichen Schwankungen. Diese lokalen Schwankungen können nicht mit dem Wetter erklärt werden, da sie in den verschiedenen Gebieten nicht synchron verlaufen. Das zeigt, wie wichtig es ist, Rebhühner nicht nur kleinräumig zu schützen, denn diese erheblichen Populationsschwankungen bedeuten ein erhebliches lokales Aussterberisiko. Erst etliche dieser Lokalpopulationen zusammen stabilisieren sich, wenn sie miteinander im Austausch stehen.

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